Slowenien ist den Meisten nur als Durchfahrtsland auf Ihrem Weg in den Urlaub nach Kroatien bekannt. Viele wissen nicht, dass dieses kleine Land auch selbst vielfältige Möglichkeiten bietet eine schöne Reise zu genießen!
So war auch ich am Anfang skeptisch und wusste nicht genau auf was ich mich da einließ:
Wir hatten für Ende September eine 4-tägige Reise nach Ljubljana, mit Ausflügen rund um die Hauptstadt Sloweniens, geplant.
Anreise
Die Anreise nach Ljubljana ist relativ kurz und unkompliziert. Nach ca. 6 Stunden Autofahrt (je nach Häufigkeit der Pausen können es natürlich mehr sein) erreicht man die slowenische Hauptstadt und ist erst mal verwundert: Das soll die größte Stadt im Land sein?
Auf den ersten Blick wirkt Ljubljana wie eine größere Kleinstadt. Hier ragen keine meterhohen Gebäude in die Höhe, die Flusslage und das viele Grün lassen eher auf einen Vorort schließen. Kein Wunder, denn hier leben auch nur ca. 300 000 Einwohner. Wer also auf Großstadt-Dschungel aus ist, hat in Ljubljana nichts zu suchen!
Umso einfacher macht das die Anreise mit dem Auto: schnell und unkompliziert, ohne viel Stau und mit wenigen roten Ampeln erreicht man die gebuchte Unterkunft.
Ljubljana – die Hauptstadt Sloweniens
Frisch ausgeschlafen, und gestärkt von einem leckeren Frühstück, machten wir uns auf den Weg die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt zu erkunden. Der erste Morgen unseres Slowenien-Kurztrips führte uns auf die Burg von Ljubljana, die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Gelegen auf einem kleinen Hügel, thront sie über allem und bietet einzigartige Ausblicke. Wir sind die kurze, aber steile Strecke zur Burg zu Fuß gegangen. Von der Innenstadt aus dauert dies ca. eine halbe Stunde (je nach Lage der Unterkunft). Jedoch kann man den Hügel auch mit einer Standseilbahn (Kosten für Hin- und Rückfahrt p.P. ca. 4 €) erklimmen.
Oben angekommen landet man in einer wunderschönen Parkanlage mit vielen Bäumen und Pflanzen. Hier gibt es in jeder Ecke etwas zu entdecken! Auch zum Entspannen und Picknicken ist diese Idylle bestens geeignet. Eine tolle Fotokulisse mit bestem Ausblick über Slowenien bietet ein Teil der Burgmauer im Park.
Wir haben den Innenhof der Burg mit Puppentheater-Museum und Aussichtsturm nicht besucht. Wer das möchte kann ein Kombi-Ticket für Seilbahn und Burg für ca. 9€ kaufen. Uns hat der einzigartige Ausblick über die Stadt und das Grün der Parkanlage ausgereicht!
Nach dem Anblick von oben, wollten wir nun auch endlich in das Stadtleben Ljubljanas eintauchen. Die Altstadt ist geprägt durch die Lage am Fluss „Ljubljanica“. Viele kleine Brücken und pittoreske Häuser bilden ein einzigartiges Flair. Alles ist zentral gelegen und deshalb leicht zu Fuß zu erkunden. Ljubljana ist eine Universitätsstadt und daher recht jung geblieben. Wunderschöne, gemütlich Kaffees und Bars laden zum Verweilen ein. Besonders toll sind die Gaststätten, die eine Terrasse auf dem Fluss haben. Ein Boot gelegen am Ufer macht es möglich! Wir gönnten uns hier einen Mittagssnack und ein kühles Getränk. Bei Sonnenschein absolut empfehlenswert!
Die Höhlen von Postojna
Am Nachmittag ging es zu den Höhlen von Postojna. Diese sind von Ljubljana aus mit dem Auto in nur ca. einer Stunde zu erreichen. Ein großer Parkplatz direkt am Eingang bietet ausreichend Parkmöglichkeiten.
Wir hatten unsere Tickets bereits im Vorfeld über die Website der Höhlen gebucht. Deshalb wussten wir, wann eine deutsche Führung stattfinden wird. Das empfehle ich jedem, da es ansonsten sein kann, dass in diesem Moment nur Führungen auf anderen Sprachen verfügbar sind. Wir holten also problemlos unser Ticket im modernen Eingangsgebäude ab und reihten uns in die Reihe der Wartenden ein.
Bei Beginn der Führung steigt man zunächst in den sogenannten Höhlenzug, der die Besucher zum „Großen Berg“ bringt. Von dort aus setzt man die Besichtigung zu Fuß fort. Die Wege sind gut ausgebaut, jedoch teilweise recht steil und glatt. Tipp: Ziehen Sie sich warm an! In den Höhlen und besonders auf der Zugfahrt wird es, selbst bei warmen Außentemperaturen, kalt werden (ca. 10°C).
Insgesamt sind die Höhlen von Postojna ein wirklich beeindruckendes Erlebnis. Hunderte von Stalagmiten und Stalaktiten, geformt aus unzähligen Tröpfchen bieten ein einzigartiges Bild. Dennoch ist der Eintrittspreis von ca. 26€ p.P. recht teuer.
Triglav Nationalpark und Vintgar Klamm
Am darauffolgenden Tag war eine Wanderung durch die Vintgar Klamm im Triglav Nationalpark geplant. Leider spielte das Wetter nicht mehr ganz so mit und der strahlende Sonnenschein wich dichten, grauen Wolken. Dennoch machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz der Klamm. Das Navi führte uns durch abgelegene Dörfer und mehr Feldwegen als Straßen, sodass wir schon bezweifelten auf der richtigen Strecke zu sein. Doch schließlich kamen wir am Parkplatz, direkt am Eingang der Klamm, an. Nach dem Bezahlen des Eintritts (ca. 10 € p.P.), ging es los! Auf schmalen Wanderpfaden und über gut ausgebaute Holzstege führt der Wanderweg entlang unterschiedlichster Wasserfälle. Ständiger Begleiter ist dabei das Rauschen des Flusses im Ohr.
Kurz vor Ende der Wanderung erreicht man die beeindruckende Steinbrücke der Bohinjer Eisenbahn welche, in Kombination mit dem unter ihr sprudelnden Wasserfall, ein tolles Fotomotiv bildet.
Der größte Wasserfall der Klamm, genannt Sum, bietet den krönenden Abschluss. Um den perfekten Blick auf das beeindruckende Naturschauspiel zu ergattern, muss man den Weg kurz verlassen. Gut ausgeschildert, erreicht man nach nur ca. 5 Minuten Gehzeit eine Aussichtsplattform zum Wasserfall (sehr zu empfehlen!).
Zurück zum Ausgangspunt geht es über den gleichen Weg wie hin, das ist ein bisschen schade. Da bei uns das Wetter eher regnerisch blieb, war in der Klamm auch nicht allzu viel los. Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es hier auch mal ziemlich eng werden kann. Deshalb am besten zu früher oder späterer Stunde besuchen!
Bled, Bleder See und Bleder Burg
Der Ausflug auf den ich mich am meisten freute, war die Besichtigung von Bled. Ich hatte schon einige beeindruckende Bilder von dem See und der Insel in der Mitte gesehen. Leider muss ich sagen, wurden hier meine Erwartungen ein wenig enttäuscht. Dies mag womöglich auch an dem Regen, der nachmittags einsetzte und nicht mehr aufhören wollte, liegen.
Auch deshalb fuhren wir mit dem Auto direkt an die Bleder Burg hoch. Man kann alternatv auch in Bled parken und eine kurze Wanderung auf die Burg unternehmen. Nach Bezahlen des Eintritts (ca. 13€ p.P.) ist es möglich die komplette Burganlage zu besichtigen. Der Innenhof ist, mit Kaffee und Restaurant, toll aufgebaut. Das Museum informiert in verschiedenster Weise über die Geschichte von Bled. Die Burgmauer bietet einen tollen Ausblick auf Bled, den „Blejsko jezero“ (dt. Bleder See) und die einzige „See-Insel“ Sloweniens.
Nach der Besichtigung der Burg wollten wir uns, bei einem späten Mittagessen in Bled, aufwärmen. Leider war in dem berühmten Kurort nicht viel Einladendes zu finden. Schließlich ergatterten wir in einem „Einkaufszentrum“, welches mehr einer Bausünde aus den 70er Jahren glich, eine leckere Pizza. Nachdem unser Hunger gestillt war, konnten wir uns auch ein bisschen versöhnlicher mit diesem Ausflug zeigen.
Dennoch wage ich zu behaupten, reicht ein kurzer Zwischenstopp in Bled (beispielsweise auf der Hin- oder Heimfahrt), bei dem man die einzigartige Aussicht auf den Bleder See genießen kann! Hoffentlich dann bei besserem Wetter als wir es hatten
Fazit
Schon unser Kurztrip nach Ljubljana zeigt die Vielseitigkeit des kleinen Landes Slowenien. Nimmt man sich ein wenig mehr Zeit, kann man nicht nur besondere Sehenswürdigkeiten besuchen. In Slowenien lässt es sich sowohl die schönsten Wanderungen durch einzigartige Landschaften erleben, als auch an der slowenischen Adriaküste im Meer baden.
Ich hoffe Sie betrachten Slowenien jetzt nicht mehr nur als Durchfahrtsland auf Ihrem Weg nach Kroatien, sondern nehmen sich in naher Zukunft die Zeit das grüne Land zu entdecken. Am besten natürlich mit uns im Bus bei Berchtold Reisen!